Der Tennisarm, auch Epicondylitis radialis humeri genannt, entsteht als Folge einer einseitigen Belastung oder Überbelastung von Muskulatur und Sehnen im äußeren Bereich des Ellenbogens. Durch die Schmerzen geht er für die Betroffenen mit erheblichen Einschränkungen bei alltäglichen Bewegungen einher. Eine Epicondylitis lässt sich jedoch in der Regel gut behandeln. Im Folgenden erfahren Sie, welche sanften Therapiemaßnahmen im akuten und chronischen Stadium Erfolg zeigen.
Eine Epicondylitis langfristig erfolgreich und
nebenwirkungsfrei behandeln
In der Schulmedizin stehen für die Therapie einer Epicondylitis verschiedene Behandlungsansätze zur Verfügung, die zwar die akuten Symptome bekämpfen, jedoch mit Nebenwirkungen verbunden sind. Im Rahmen der häufig eingesetzten Infiltrationstherapie werden Kortison, Lokalanästhetika oder Botulintoxin ins Gewebe injiziert. Dies kann je nach eingesetztem Arzneistoff mit Hautschwellungen, einem erhöhten Blutdruck oder Taubheitsgefühlen in den Fingern einher gehen. In manchen Fällen erfolgt die schulmedizinische Behandlung auch operativ. Dies führt zu einer irreversiblen Durchtrennung von Muskeln am Sehnenursprung. Ein langfristiger Heilungserfolg kann jedoch nur erzielt werden, wenn sich das gereizte Gewebe nachhaltig erholt und regeneriert. Dies kann unter Umständen auch mit alternativen Behandlungsmethoden und verschiedenen, einfach zuhause durchführbaren Therapiemaßnahmen erzielt werden.
1. Anwendungen mit Wärme oder Kälte
Einer Linderung der Schmerzen kommt sowohl bei einem akuten als auch bei einem chronischen Tennisarm eine zentrale Rolle zu. Behandlungen mit Kälte oder Wärme in Form von Kompressen und Umschlägen wirken sich äußerst positiv auf das Schmerzempfinden aus, wobei der Erfolg einer solchen Therapie durch individuelle Faktoren bestimmt ist. Die Patienten müssen selbst herausfinden, welche Art der Behandlung den gewünschten Erfolg erzielt. Im akuten Stadium einer Epicondylitis haben sich Kälteanwendungen besonders bewährt. Dafür wird ein Eisbeutel in ein dünnes Tuch eingeschlagen und mehrmals täglich für etwa zwanzig bis dreißig Minuten auf die betroffene Stelle gelegt. Wichtig sind etwa einstündige Pausen zwischen den einzelnen Anwendungen. Ein chronischer Tennisarm hingegen wird eher durch wiederholte Wärmeanwendungen positiv beeinflusst. Eine einfache Möglichkeit, die Heilung durch Wärmeeinwirkung zu fördern, ist eine regelmäßig durchgeführte Therapie mit der Rotlichtlampe.
2. Tennisarmmit Naturheilmitteln behandeln
Verschiedene Kräuter entfalten bei unterschiedlichen Erkrankungen von Muskeln und Sehnen nachweislich schmerzlindernde und heilende Eigenschaften. Eine natürliche und sanfte Möglichkeit, einen anfänglichen Tennisarmerfolgreich zu behandeln, ist das regelmäßige Einreiben der betroffenen Körperstelle mit Johanniskraut- oder Rosmarinöl. Ebenso empfehlenswert ist es, täglich Ringelblumensalbe oder eine Propolis-Salbe aus der Apotheke dünn auf den Arm aufzutragen. Heublumenbäder bewirken bei Epicondylitis eine Entspannung und Beruhigung des betroffenen Gewebes. Dazu werden getrocknete Heublumen aus der Apotheke in eine längliche Schüssel mit lauwarmen Wasser gegeben. Der Arm sollte darin etwa fünfzehn Minuten gebadet werden und anschließend noch einige Zeit ruhen.
3. Umschläge mit Weißkohl oder Quark
Zu den bewährten Hausmitteln, die bei einem akuten Tennisarm eine schmerzlindernde Wirkung entfalten, zählen Quark und der in den Blättern des Weißkohls enthaltene Pflanzensaft. Diese können in Form kühlender oder wärmender Wickel und Auflagen eingesetzt werden. Für deren Herstellung werden Baumwolltücher mit Quark dick bestrichen oder mit dem aus den Weißkohlblättern frisch gepressten Saft getränkt und anschließend um den Arm gewickelt. Ein zusätzlich darüber geschlagenes, vorher leicht erwärmtes Wolltuch erhöht den schmerzlindernden Effekt. Idealerweise haben die Auflagen oder Wickel eine Stunde Zeit, um ihre heilende Wirkung gänzlich zu entfalten. Wichtig ist, diese nicht zu fest anzulegen, damit der Arm nicht abgeschnürt wird.
4. Schmerzlinderung durch eine Epicondylitis-Spange
Das Tragen einer in Sanitätshäusern und gut sortierten Sportgeschäften erhältlichen Epicondylitis-Spange ist eine wirksame und unkomplizierte Maßnahme, um das gereizte Gewebe zu schonen undzu beruhigen. Dabei handelt es sich um eine spezielle Bandage, die bei einem Tennisarm Druck auf die überbelasteten Muskeln und Sehnen ausübt. Dies führt zu einer Dämpfung der Bewegungen und dadurch zu einer Entlastung und Stabilisierung der betroffenen Stelle, die einen schnellen Heilungsprozess begünstigen. Gleichzeitig bewirkt das Tragen einer Epicondylitis-Spange auch eine deutliche Linderung der Schmerzen. Eine solche Bandage kann auch bei einer Neigung zu chronischem Tennisarm getragen werden, wenn sich bestimmte belastende Bewegungen berufsbedingt nicht vermeiden lassen.
5. Dehnungsübungen lösen schmerzhafte Verkrampfungen
Bei einem Tennisarm handelt es sich nicht um eine Entzündung, sondern um eine Reizung des Sehnenansatzes, ausgelöst durch eine Verkrampfung der Muskulatur. Täglich mehrmals durchgeführte Dehnungsübungen wirken dieser Verkrampfung entgegen, beugen einer langfristigen Sehnenverkürzung vor und sind daher eine effektive Maßnahme, um einen Tennisarmursächlich zu behandeln. Gerade im Anfangsstadium kann der Verlauf dadurch äußerst positiv beeinflusst werden, In der Regel lassen die Schmerzen bereits nach ein bis zwei Wochen deutlich nach. Eine besonders wirksame Übung ist das Ausstrecken des Ellenbogens und anschließende Drehen des Unterarms nach innen sowie der schmerzenden Hand zur Seite. Die Finger zeigen gleichzeitig nach außen. Die dadurch erzeugte Spannung sollte mindestens zehn, besser zwanzig Sekunden lang gehalten werden.
6. Querfriktionsmassage zur Lockerung der Muskulatur
Um Verspannungen und Verklebungen der Muskeln im betroffenen Bereich zu lösen, kann zuhause auch eine Querfriktionsmassage durchgeführt werden. Dabei wird mit zwei quer zum Muskel angelegten Fingern einige Minuten lang ein Druck erzeugt, der Spannungen reduziert und die Durchblutung anregt. Die Querfriktionsmassage ist zu Beginn etwas unangenehm, sollte jedoch keinesfalls zu schmerzhaft sein.
7. Homöopathie als ganzheitliche Therapie einer Epicondylitis
Um einen Tennisarm auf sanfte und weitgehend nebenwirkungsfreie Weise zu behandeln, haben sich in der Homöopathie verschiedene Präparate erfolgreich bewährt. Die Behandlung zieltdarauf ab, die Beschwerden zu lindern und das überbelastete Gewebe nachhaltig zu stärken. Die Wahl eines geeigneten homöopathischen Mittels richtet sich danach, welche Beschwerden der Tennisarm verursacht. Bei akuten Schmerzen empfiehlt sich die Einnahme von Arnica-Globuli oder eines Präparates auf Basis von Ruta graviolens. Bei Bewegungsschmerzen hingegen ist Bryonia das Mittel erster Wahl. Wichtig ist, die Einnahme im Rahmen der homöopathischen Behandlung einer Epicondylitis immer auf einen Wirkstoff zu beschränken.
8. Schallwellentherapie als heilende Mikromassage
Die regelmäßige Anwendung eines Schallwellengerätes bewirkt bei vielen akuten und chronischen Schmerzen des Bewegungsapparats eine nachhaltige Linderung der Beschwerden. Durch den Kontakt des Schallkopfes dringen die Schallwellen über die Haut mehrere Zentimeter tief in das geschädigte Gewebe der Muskeln und Sehnen. Dort regen sie die Durchblutung an, wodurch die Nährstoffversorgung der Zellen erhöht wird. Nicht nur im akuten Stadium einer Epicondylitisbewirkt eine Schallwellentherapie eine beschleunigte Heilung, Zellregeneration und Schmerzlinderung. Auch Menschen, die berufsbedingt einem hohen Risiko ausgesetzt sind, einen Tennisarm zu entwickeln, profitieren von dieser sanften Therapiemaßnahme. Die zuhause regelmäßig durchgeführte Anwendung eines Schallwellengerätes trägt wesentlich dazu bei, einer Entstehung und Chronifizierung der Schmerzen vorzubeugen.
9. Tennisarm mit Akupunktur behandeln
Die traditionelle chinesische Medizin geht davon aus, dass sich ein Tennisarm aufgrund eines von inneren Organen ausgehenden Energiestaus entwickelt. Entlang des Meridians, der vom Dickdarm zu Lunge und Zwerchfell verläuft, liegen einige Punkte, die bei einem Tennisarm durch die Akupunktur gezielt aktiviert werden können. Ziel dieser Behandlung der Epicondylitis ist eine Mobilisierung der Selbstheilungskräfte, die eine Linderung der Schmerzen bewirkt. Viele Patienten berichten davon, dass bei einem Tennisarm bereits nach wenigen Behandlungssitzungen eine deutliche Verbesserung der Beschwerden eintritt. Für einen dauerhaften Heilungserfolg werden insgesamt zwanzig, zweimal wöchentlich durchgeführte Behandlungseinheiten empfohlen.
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